Wie lange darf ich mit meinem Welpen spazieren gehen?

Am Anfang sind mehrere kleine (20Min.) Spaziergänge angesagt.
Mit der Zeit kann man die Dauer verlängern. Es ist ein bisschen abzuwägen wie fest sich der Kleine ausgibt. Rennt er mit andern Hunden herum oder zottelt er hinten drein...



Ab welchem Alter kann ich mit meinem Junghund Agility trainieren?

Generell erst nach einem Jahr! Und dann bis knapp zum 2. Jahr eher tiefe Sprünge und flache A-Wand üben.

Hohe Sprünge, Kontaktzonen und zuviel Slalom sind belastend für die Gelenke, vor allem im Wachstumsalter. Nutzen sie das erste Jahr um ihrem Hund ein wirklich gutes Grundgehorsam beizubringen...





Soll ich meinem Welpen ein Quitsch-Spielzeug kaufen?

Nein, erst nach 5 Monaten.
Der Cattle Dog muss lernen vorsichtig mit seinem Gebiss umzugehen. Die Beisshemmung muss erarbeitet werde. Wenn das Quitsch-Tier nie weg läuft wenn ihm der Welpe weh tut – wie es z.B. ein Wurfgeschwister machen würde - lernt er nicht, dass seine Bisse schmerzen.








Die Leiterin der Welpenspielstunde findet, mein Cattle Dog sei ein Grobian... Ist das normal?

Ja, meistens.
Cattle Dogs sind kleine Raubeine und haben oft kein sehr grosses Schmerzempfinden. Ihr Spiel ist wild und schnell. Am besten können sie mit Jagdhunden spielen.
Sollte der kleine Cattledog allerdings einen schwächeren Hund arg bedrängen, dann wird das Spiel sofort abgebrochen!





In der Junghunde-Stunde spielt der ACD oft den Polizisten, warum?

Irgendwie schlummert es in den Genen der Cattle Dogs, dass sie zielsicher einen „Troublemaker" orten können, wie in einer Rinder-Herde den potentiellen Ausbrecher. Dieser wird dann eingeteilt vom ACD, damit allen klar ist, wer hier das Sagen hat.
Unsere Silla öffnet jeden Tag den Kasten und beisst den Staubsauger – so ganz prophylaktisch, damit dieser ja nicht auf dumme Ideen kommt.
Tip: Tolerieren Sie dieses Verhalten nicht. Lenken Sie Ihren Hund ab, damit er sich auf Sie konzentriert (mit einem Spiel oder Leckerli).


Mein junger Hund hat mindestens einmal täglich – meistens am Abend - die „gestörten 5 Minuten" wo er wie wild im Haus herumrast und nicht hört. Ist das normal?

Ja.
Am besten räumen Sie teure, zerbrechliche Dinge aus seiner Rennstrecke und warten bis der „Anflug" vorbei ist..... Freuen Sie sich, dass der Hund Lebensfreude zeigt :-)





Warum will mich mein Hund immer in meine Hosenbeine beissen?

Der ursprüngliche Name der ACD war Blue Heeler oder Red Heeler.
Heeler heisst grob übersetzt "Fersenbeisser".
Der ACD treibt störrische Kühe, in dem er diese kurz ins hintere Standbein zwickt. Eine sehr effektive Methode, die Tiere vorwärts zu treiben.

Wir müssen schon dem kleinen Welpen sanft aber konsequent bei bringen, dass diese "Spezialität" nicht an Menschenbeinen und Kleidern gewünscht ist!
Trainieren Sie ihm früh ein Wort an für "Unerwünschtes" an ....z.B. "pfui" oder "nein" oder "silaa" (in Ruhe lassen, auf Schweizerdeutsch :-).
Lässt er auf dieses Wort aus, dann lenken Sie ihn ab. Es empfiehlt sich immer ein kleines Beiss-Spielzeug in der Hosentasche zu haben, damit er sofort mit etwas anderem belohnt wird.

Mein Hund stubst mich mit der Nase.

Dies ist eine weitere Eigenart der Cattledogs. Die Bedeutung ist vielschichtig. Beim Hüten treiben sie kleinere Tiere mit "stubsen". Meine Silla stubst mich, wenn sie will, dass ich sie beachte. Oder manchmal will sie mich auch in eine Richtung "schubsen".... meistens in die Nähe wo ihr Knochen aufgetaut wird :-)





Ich unternehme sehr viel mit meinem jungen Hund, aber er wird nie müde.

Vorschlag:
Führen Sie „Suchspiele" im Haus oder Garten durch.
Verstecken Sie zuerst ein Leckerli und dann immer schwierigere Gegenstände (z.B. Hölzchen, die sie mit ihren Geruch „tränken" indem sie den Gegenstand auf ihre Haut z.B. unters Hemd legen) oder ein Lieblingsspielzeug.
Gleichzeitig können Sie „Sitz und Bleib" üben, bis sie versteckt haben. Der Hund darf erst suchen auf ihr Codewort, wenn er gewartet hat und sie neben ihm in der Grundposition stehen....
Aber ... üben sie in kleinen Schritten, überfordern Sie Ihren Hund nicht. Er lernt viel besser wenn er ein Erfolgserlebnis gehabt hat, und sei es noch so klein!





Mein Junghund kommt nicht gerne zu mir wenn ich rufe.

Vorschlag:
ACD sind sehr verfressen und diese Eigenart können Sie gut ausnützen.
Nehmen Sie immer Futter mit auf den Spaziergang.
Rufen Sie ihn oft ab, wenn er in ihrer Nähe ist, aber nur wenn sie sicher sind, dass er kommt und nicht dann, wenn er stark beschäftigt ist mit Schnüffeln. Jedes Mal wenn er kommt gibt es ein Leckerli oder ein Spiel.
Sie können den Hund auch ins Sitz nehmen und ihm jedes Mal am Hals streicheln, dann werden Sie nie Probleme mit anleinen haben.

Der Hund muss SIE als „oberstes Reiz-Ziel" anschauen.
Von ihnen gibt es Lob, Leckerli und Spiel!!!!
Sparen Sie nicht damit, geben Sie ihrem Hund das Gefühl bei Ihnen sei es am schönsten. Sie können später - wenn alles verankert ist - immer noch abbauen mit der Futter-Bestätigung.





Wenn mein Junghund aus seinem Napf frisst, knurrt er die Kinder und den Partner an.

Vorschlag:
Ihre Kinder und ihr Partner sollen ihm zusätzliche Häppchen in den Napf werfen, während dem er am fressen ist. So erkennt er, dass ihm niemand sein Futter streitig machen will.


"Aus" oder "Futtertausch".....

Nehmen Sie ihrem Hund auch nichts weg, "tauschen" Sie mit ihm gegen etwas besseres!
Geben Sie ihm (oder die Familienmitglieder) einen trockenen Kaustengel. Zeigen Sie dem Hund das bessere Stück und sagen Sie ihm "aus" oder "Tausch". Lässt er den trockenen Kaustengel los, loben Sie ihn und belohnen ihn zusätzlich mit dem "besseren Leckerli".
So wird das "aus" positiv verankert.






Wie schnell muss ich bestätigen?

Da der Hund ein ganz anderes Lernverhalten hat wie wir (wir können ihm ja nicht wie einem Kind erklären, warum er sich so verhalten soll), müssen wir lernen sofort zu bestätigen.
Mit sofort meine ich in 1 (einer!) Sekunde!
Das fordert den Besitzer ganz schön, und es empfiehlt sich Leckerli wirklich bereit zu halten. Nicht dass 5 Sekunden vergehen, bis die Leckerli oder das Lieblinsspielzeug aus der Tasche "herausgeknübelt" sind!



Wieso soll ich mit Belohnung trainieren?

Mit einer Belohnung (Futter, Aufmerksamkeit oder Spiel) können Sie ihren Junghund bestätigen. Er wird so das gewünschte Verhalten gerne wieder zeigen, weil es sich für ihn "gelohnt" hat!
Denken Sie daran, auch wenn die Cattledogs alles kleine "Einsteins" sind, sie müssen doch jeden Befehl sehr oft in VERSCHIEDENEN Umgebungen ausführen. Der Befehl "Platz und Warten" ist für ihn einfacher daheim in der Küche, als auf dem Hundeplatz, wo Ablenkung pur ist!
Belohnen Sie Ihren Hund grosszügig! So weiss er, dass er auf dem richtigen Weg ist. Und unsere Hunde möchten es prinzipiell gut machen, sie möchten uns gefallen!

Wie belohne ich richtig?

Bis ein Befehl wirklich gut sitzt, so dass der Hund ihn in allen Ablenkungen ausführen kann, dauert es lange. Bestätigen Sie IMMER in der Anfangszeit (bis die Aufgabe sicher 100x gut erfüllt worden ist).
Ich rate Ihnen zu verschiedenen Leckerlis: Trockenfutter und Würstli, oder "Hörnli" und "Käsestücklein"..... immer etwas Gutes und etwas gaaanz Feines.
Für schwierigere Aufgaben gibt's natürlich etwas besseres, als für ein einfaches "sitz".
Kennt der Hund die Befehle wirklich gut - in jeder Lage - dann gibt es variables Bestätigen. Der Hund ist dann viel aufmerksamer, wenn er nicht weiss ob es was gibt und wie es schmeckt! Oder ob es seinen Lieblingsball bekommt... kreative Besitzer haben immer die aufmerksameren Hunde :-)





Mein Junghund ist "eifersüchtig" auf meinen Partner.


ACD sind Ein-Mensch-Hunde und ihren auserwählten Menschen wollen sie am liebsten ausschliesslich für sich.
Erlauben Sie ihrem Hund keine Aggressionen. Erkundigen Sie sich bei ihrem Züchter wie sie bei so einem Problem (das häufig bei Rüden vorkommt!) arbeiten müssen.

Kurz, der Hund sollte zuunterst in der Familien-Hierarchie sein ...
Falls der Hund die Neigung zum Dominanz-Streber hat, lassen Sie ihn nicht gewähren. So ein Hund darf nur auf ausdrückliche Einladung auf erhöhte Schlafplätze z.B. auf dem Sofa, die Familienmitglieder bestimmen wann und wie lange Sie mit dem Hund spielen, die Familie isst vor dem Hund.
Es tönt ein bisschen hart, aber der Hund weiss so, wo sein Platz ist. Sie müssen ihm nicht Ihre Liebe entziehen, aber Sie bestimmen wann er Zuwendung bekommt.





Falls Sie ein Problem haben mit Ihrem Liebling, fragen Sie ihren Züchter oder einen guten Hundetrainer um Rat.
Besuchen Sie schon ganz früh GUTE Welpenspielstunden und schreiben Sie sich gleich ein für einen Junghunde-Kurs.

Bitten Sie um Hilfe, denn es ist bekannt, dass ab und zu das dritte Gesicht hervor kommt .... wie in meinem Buch beschrieben :-)

www.cattledog.ch



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© Eva Holderegger Walser